Deutschland
Im allgemein-präventiven freiwilligen Einsatz kommen Alkohol-Interlocks z. B. bereits bei Bussen in Flensburg, bei Fernbussen und im Bereich der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution vor.
In zwei Studien wurden Modellprojekte für den Einsatz von Alkohol-Interlock für alkoholauffällige Kraftfahrer vorbereitet und veröffentlicht:
1) Nickel, W.-R. & Schubert, W. (Hrsg.): Best Practice Alkohol-Interlock. Erforschung alkoholsensitiver Wegfahrsperren für alkoholauffällige Kraftfahrer. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2012 Inhaltsverzeichnis
2) Hauser, B. et al. (2014). Alkohol-Interlocks für alkoholauffällige Kraftfahrer (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, M 251). Bergisch Gladbach, 2014 Volltext
Außerdem hat Feustel-Seidl (2013) die Akzeptanz von Alkohol-Interlock bei alkoholauffälligen Kraftfahrern erfasst und kam zu dem Ergebnis, dass ein großer Teil der Betroffenen am Programm teilnehmen würde, auch unter Betrachtung der anfallenden Kosten.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) befürwortet den Einsatz von Alkohol-Interlock-Programmen zur Rehabilitation (Vorstandsbeschluss vom 30. April 2015).
Die Verknüpfung der jahrzehntelangen Erfahrungen in der Rehabilitation auffälliger Kraftfahrer in Deutschland mit der bewährten Interlock-Technologie dürfte zu hervorragenden Ergebnissen in der Zurückdrängung von Alkoholdelikten im Straßenverkehr führen.
Allerdings sind bis jetzt die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen nicht geschaffen worden, so dass die Modellprojekte mit repräsentativen Stichproben nicht gestartet werden konnten.